Sonderausstellungen "Caspar David Friedrich. Lebenslinien" in Greifswald eröffnet

29.04.2024 · Greifswald. Unter dem Titel „Caspar David Friedrich. Lebenslinien“ ist am Sonntag im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald die erste von drei Sonderausstellungen im Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag des Malers eröffnet worden.

MV-Kulturministerin Bettina Martin (SPD) würdigte Friedrich dabei als „ein Landeskind Mecklenburg-Vorpommerns von Weltrang und Teil unserer kulturellen Geschichte“, wie das Schweriner Kulturministerium am Sonntag mitteilte. Friedrich trage bis heute „unser Land durch seine Bilder in die Welt hinaus“, sagte Martin weiter.

 

Das Landesmuseum verfügt nach Angaben von Kuratorin Birte Frenssen mit sechs Gemälden, mehr als 60 Zeichnungen und Druckgrafiken sowie zahlreichen Archivalien und Briefen über eine der umfangreichsten Sammlungen an Originalmaterialien aus Caspar David Friedrichs (1774-1840) Leben und Werk weltweit.

 

Die Sonderausstellung präsentiere die Bestände des Museums erstmals nahezu geschlossen und bringe sie „in einen Dialog mit Kostbarkeiten wie dem Taufeintrag von 1774 und zusätzlich geliehenen Arbeiten als besonderen 'Geburtstagsgästen'“. Insgesamt werden 103 Werke gezeigt, davon 61 Originale von Caspar David Friedrich. Anliegen sei, den Weg des Künstlers von den ersten zeichnerischen Gehversuchen bis zum malerischen Spätwerk nachzuzeichnen, erklärte Frenssen.

 

Mit Caspar David Friedrich in seiner Heimatstadt unterwegs zu sein, heiße immer auch, „sich den existenziellen Fragen des Lebens zu stellen“, hieß es von Museumsdirektorin Ruth Slenczka. Mit den „Lebenslinien“ starte der Ausstellungsreigen im Landesmuseum, „der den Wanderer Friedrich ins Zentrum stellt“. Die Schau ist bis zum 4. August zu sehen.

 

Wie die Kulturstiftung der Länder am Sonntag mitteilte, ist in der Ausstellung auch das „Album Amicorum“ des Pastors Adolph Wilhelm Picht (1773-1857) zu sehen. Das Pommersche Landesmuseum habe es aus Gingst auf Rügen erworben. Das Album enthalte auch eine frühe, auf 1793 datierte Zeichnung von Caspar David Friedrich.

 

Vom 18. August bis 6. Oktober wird in der Ausstellung „Sehnsuchtsorte“ unter anderem Friedrichs „Kreidefelsen auf Rügen“ gezeigt. Das Gemälde komme als „Geburtstagsgast“ aus dem Kunstmuseum Winterthur in der Schweiz in die Hansestadt, hieß es. Vom 16. Oktober bis 5. Januar 2025 präsentiert die Sonderschau „Heimatstadt“ unter anderem das Gemälde „Wiesen bei Greifswald“, das im Besitz der Hamburger Kunsthalle ist.

 

Alle drei Ausstellungen wollten den Menschen Caspar David Friedrich an seinem Geburtsort in den Mittelpunkt stellen, hieß es. In Greifswald habe seine Lebenswanderung begonnen, „und Wanderer ist er immer geblieben - zu Fuß oder in Gedanken“, so Kuratorin Birte Frenssen. Die Ausstellung ermögliche „eine sehr persönliche Begegnung mit dem Menschen und Künstler Friedrich in seiner Heimatstadt“.

 

Caspar David Friedrich wurde am 5. September 1774 in Greifswald geboren und gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Romantik. Die Stadt Greifswald und das Pommersche Landesmuseum würdigen den Maler im Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen. Friedrich starb 1840 in Dresden.

Quelle: epd